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Ulrich Rückriem, 40 Bodenreliefs 1998/2023, Installationsansicht Neue Nationalgalerie, 2009 © Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Foto: Roman März

Ulrich Rückriem, 40 Bodenreliefs 1998/2023, Installationsansicht Neue Nationalgalerie, 2009 © Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Foto: Roman März

Berlin: Ulrich Rückriem. 40 Bodenreliefs

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21.12.2023 - 14.01.2024
Kulturforum, Neue Nationalgalerie Potsdamer Straße 50, 10785 Berlin
Ab dem 21. Dezember 2023 wird in der oberen Halle der Neuen Nationalgalerie das Hauptwerk von Ulrich Rückriem, "40 Bodenreliefs", anlässlich seines 85. Geburtstages präsentiert. Die Installation besteht aus vierzig quadratischen Granitplatten und dient als Hommage an Ludwig Mies van der Rohe. Diese dreiwöchige Präsentation stellt eine Wiederaufführung der speziell für die Neue Nationalgalerie im Jahr 1998 konzipierten Arbeit dar.

Ulrich Rückriem, der deutsche Bildhauer, überließ der Nationalgalerie im Jahr 1998 sein bedeutendes Werk "40 Bodenreliefs". Bekannt für seine massiven, oft fragmentierten Steinskulpturen, platzierte Rückriem im Jahr 1998 40 quadratische Platten in der leeren Glashalle der Neuen Nationalgalerie. Diese "40 Bodenreliefs" wurden Teil der Sammlung der Nationalgalerie und waren bereits in den Jahren 2004 und 2009 in verschiedenen Varianten zu sehen. Die Neue Nationalgalerie präsentiert nun die Wiederaufführung dieser Installation, die speziell auf die einzigartige Architektur des Museums abgestimmt ist, anlässlich des 85. Geburtstages des Künstlers.

Die 40 Granitplatten wurden ursprünglich in der Normandie abgebaut und vorbereitet. Das Maß der Steine, 120 x 120 cm, entspricht genau den Bodenplattenmaßen in der Halle von Mies van der Rohe. Gemäß Rückriems Vorstellungen sollen die Steine in einer lockeren, "schachbrettartigen" Anordnung über den Hallenboden verteilt werden, wobei auf jeder Längsbahn eine Platte liegt. Diese gestalterische Entscheidung stellt einen spielerischen Kontrast zum strengen Raster des Innenraums dar. Die charakteristische, porös aufgebrochene Oberflächenstruktur der Steine schafft ein organisches Gegenelement zur funktionalen Architektur, die durch Glas und Stahl geprägt ist. Die Steine dienen als "Störungen", lenken den Blick nach unten auf den Boden, betonen die horizontale Struktur des Gebäudes und beschränken das freie Flanieren der Besucher*innen in der Halle.

Die Installation gewinnt durch die ansonsten offene Halle und den freien Ausblick in alle Richtungen eine landschaftliche Dimension. In der Sammlung der Nationalgalerie finden sich weitere Werke von Ulrich Rückriem, darunter das große Steinmassiv "Granit (Normandie)" von 1985 und die "Stele für Mies" von 2004, die dauerhaft auf der Südseite der Neuen Nationalgalerie aufgestellt ist. Die Stele entspricht in den Maßen exakt dem Grundriss von 120 x 120 cm der "40 Bodenreliefs" und repräsentiert rechnerisch etwa die 40 übereinander gelegten "Bodenreliefs".

Ulrich Rückriem, am 30. September 1938 geboren, feierte in diesem Jahr seinen 85. Geburtstag. Sein Schaffen zeichnet sich durch das Streben nach Minimalismus und Einfachheit aus, wodurch er die Betrachtenden dazu ermutigt, genauer hinzusehen, auch wenn auf den ersten Blick wenig zu erkennen ist. Der Künstler war immer daran interessiert, seine Skulpturen so zu platzieren, dass ein Dialog mit der umgebenden Umwelt entsteht. Die Neue Nationalgalerie setzt mit den "40 Bodenreliefs" die Tradition architektonischer Interventionen von Künstler*innen wie Monica Bonvicini fort, die sich ebenfalls Mies van der Rohe und seiner Architektur widmen.

Eingetragen am: Donnerstag, 30.11.2023


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