Die Moderne wird oft als radikaler Bruch mit der Tradition verstanden. Doch ein bislang wenig beachteter Aspekt ist, dass die Neuerfindung der Kunst um 1900 stark von der bewussten Rückbesinnung auf die ferne Vergangenheit des Spätmittelalters geprägt war.

Die Ausstellung beleuchtet die Zeit zwischen 1870 und 1920, in der Künstler:innen wie Edvard Munch, Vincent van Gogh, Käthe Kollwitz, Max Beckmann und Otto Dix die kraftvolle Bildsprache von Meistern wie Holbein, Dürer, Cranach oder Baldung Grien als Inspirationsquelle nutzten. Die Auseinandersetzung mit der Ästhetik des Mittelalters löste intensive emotionale Reaktionen aus und eröffnete neue Perspektiven auf zentrale Fragen der menschlichen Existenz.

In der ALBERTINA werden Meisterwerke der Moderne in einen faszinierenden Dialog mit Kunstwerken des 15. und frühen 16. Jahrhunderts gebracht, wodurch eine einzigartige Verbindung zwischen den Epochen entsteht.