Der Titel MULM. verweist auf das zentrale Thema der Ausstellung: Der Begriff „Mulm“ bezeichnet einerseits zersetzendes (un)organisches Material und steht andererseits in der Tontechnik für einen unklaren, verwaschenen Klang. Das Adjektiv „mulmig“ signalisiert ein Gefühl latenter Bedrohung.

In Zeiten multipler Krisen, Kriege und Katastrophen scheint von überall her drohendes Unheil aufzukommen. Eine häufige Reaktion darauf ist die Flucht in Komfortzonen wie das eigene Zuhause oder geschützte „Bubbles“, in denen Konflikte und Widersprüche ausgeschlossen sind. In solchen Rückzugsorten kann der Drang ausgelebt werden, Unangenehmes auszublenden, um sich wohlzufühlen.

Die Gruppenausstellung MULM. richtet sich im Sinne einer kritischen Auseinandersetzung mit der Gegenwart auf das, was trotz seiner Präsenz oft verdrängt wird: Unsicherheiten, Ängste und brüchige Gewissheiten. Was löst Ängste aus? Welche Reaktionen hervorrufen sie? Können Momente der Instabilität, des Zweifels und der Ungewissheit produktiv sein und zur Entstehung von Neuem und Positivem beitragen? Antworten auf diese Fragen wird die Ausstellung nicht bieten, doch die Werke von Jakob Argauer, Denise Blickhan und Ioannis Oriwol laden dazu ein, darüber nachzudenken.