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Matthias Geitel, Linie „Venedig“, 2017 © Matthias Geitel; VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Matthias Geitel, Linie „Venedig“, 2017 © Matthias Geitel; VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Erfurt: Matthias Geitel. Tour Neu

https://kunstmuseen.erfurt.de/km/de/service/aktuelles/ausstellungen/2024/148701.html


29.11.2024 - 26.02.2025
Angermuseum Erfurt Anger 18 99084 Erfurt
Im Jahr 1996 reiste der damals in Erfurt lebende Künstler Matthias Geitel im Rahmen des Casa Baldi-Stipendiums nach Olevano Romano, einer kleinen Stadt östlich von Rom. Die Casa Baldi, eine Herberge, erlangte im 19. Jahrhundert Bekanntheit bei europäischen Künstlern, die für ihre Studien nach Rom kamen und im Sommer die Berge aufsuchten, oft zu Fuß oder auf einem Maultier.

Matthias Geitel setzte sich mit dieser Tradition auseinander, die eng mit der Italiensehnsucht deutscher Künstler und Intellektueller seit dem 18. Jahrhundert verbunden ist, und auch mit dem italienischen Tourismus, der seit den 1960er Jahren bei Westdeutschen populär wurde. Er zeichnete nach strengen konzeptionellen Vorgaben Ansichten von Rom und Umgebung, die er in Form von Postkarten unter dem Titel „Betrachtungen über das Gerinnen der Form - Olevano Romano / Italien“ versandte. Am 21. Oktober 1996 begann er früh am Morgen seine Wanderung in Richtung Rom. Nur mit einer Landkarte von Latium und einem Stadtplan von Rom ausgerüstet, ging er von der Anhöhe Olevanos hinab in die Campagna und folgte auf oft schmalen oder nicht vorhandenen Seitenstreifen der Landstraße dem westlichen Kurs zum Hauptbahnhof Roms. Regelmäßig dokumentierte er seinen Weg mit einer Kamera und schuf so etwa 100 Diapositive der Strecke zwischen Olevano und Rom Termini. Er erhielt erstaunte Blicke von den Einheimischen und kam am Ende der 56 Kilometer langen Wanderung mit blutigen Fersen und großer Erschöpfung an. 1997 entstand auch das Künstlerbuch „Eine Wanderung durch die Campagna“, das seine Zeichnungen nach Postkarten, die Fotos von seiner Wanderung sowie seine Tagebuchnotizen und Reflexionen über den Aufenthalt in Olevano kombiniert und dabei auf die Kunstgeschichte Bezug nimmt.

Eingetragen am: Sonntag, 29.09.2024


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