Präparierte Tiere, überbordende Schauvitrinen und wissenschaftliche Arbeitstische gehören zum visuellen Repertoire des amerikanischen Künstlers Mark Dion. Seine Arbeiten widmen sich ganz dem Faszinosum „Natur“. Vordergründig mögen seine Installationen, Interventionen, Performances und Fotografien als Kritik am gedankenlosen und grausamen Umgang des Menschen mit der Natur erscheinen, aber eigentlich geht es um die Komplexität der historisch und kulturell geprägten Verhältnisse von Natur und Gesellschaft. Dions Inszenierungen stellen zur Schau, relativieren vorgefestigte Standtpunkte und sensibilisieren, ohne zu verurteilen. In dem Ausstellungsprojekt „Concerning Hunting“ widmet sich Mark Dion der Jagd als einer traditionsreichen, leidenschaftlich betriebenen und auch umstrittenen Kulturpraxis. Die für ihn typische Verbindung realer Jagdobjekte und skulpturaler Inszenierung, vorgefundener Realität und künstlerischer Imagination sensibilisiert für die kulturelle Unterschiedlichkeit von Jagd-Traditionen. Jagd wird erkennbar als gesellschaftliche Form des Umgangs mit Natur, in der sich unser Blick auf Natur widerspiegelt.
Im Gerisch-Skulpturenpark in Neumünster bezieht Mark Dion das Jagdzimmer des Stifters Herbert Gerisch in der Gerisch-Villa und den 2007 neu eröffneten Skulpturenpark in die Konzeption ein. Insgesamt werden sechs Hochstände im Gerisch-Skulpturenpark, zahlreiche Zielscheiben, Jagdbanner und Wandobjekte in der Villa Wachholtz sowie 300 Fotos in der Gerisch-Galerie gezeigt. Im Jagdzimmer entsteht eine neue Installation mit fünf Skulpturen und Zeichnungen.
Weitere Ausstellungsorte: Kunstraum Dornbirn (3.4.-1.6.2008), Aarhus Kunstbygning (27.6.-26.10.08), Galleria Civica Di Modena (1.2.-26.4.2009), Kunsthalle Krems (8.11.09-14.2.2010)

Zur Ausstellung ist ein Katalog bei Hatje Cantz erschienen (Verkaufspreis in der Ausstellung 20,- €).