Die Kunst des SCHWARZmalens und WEISSmachens entfaltet sich in Alexander Friedrichs Varieté von 1935. Die Entscheidung, sich auf die schlichten Farben Schwarz und Weiß zu beschränken, offenbart, dass diese keineswegs farblos sind. Vielmehr konzentriert sich der Künstler auf das Essentielle, und so gewinnen Porträts, Landschaften und Formen an Klarheit, Schärfe und Kontur. Schwarz und Weiß werden zu mehr als bloßen Farben; ästhetisch, symbolträchtig und mystisch aufgeladen repräsentieren sie die Gegensätze von Licht und Schatten, Gut und Böse, Leben und Tod.

Die Ausstellung, die sich über fünf Jahrhunderte erstreckt, durchquert sämtliche Kunstgattungen, von Grafik über Fotografie, Malerei und Skulptur bis hin zu Installation und Film. Große Namen wie Paula Modersohn-Becker, Max Liebermann, Lyonel Feininger und Gerhard Richter stehen für die Vielfalt und Qualität der Grafiksammlung des Museumsberg Flensburg. Objektkunst von Elsbeth Arlt, Ekkehard Thieme und Andreas von Weizsäcker bringt das Thema Schwarz-Weiß in die dritte Dimension.

Auch zeitgenössische schwarz-weiße Kunst findet ihren Platz in der Ausstellung: Die Flensburger Künstlerin Inga Momsen verwandelt ornamentale Eisenbeschläge aus der Museumssammlung in eine raumfüllende Installation. Die "Schattenblumen" des Dänen Lars Waldemar spielen bewusst mit Assoziationen zwischen Botanik und Abstraktion, während die Videoinstallation des Oscar-prämierten Filmemachers Thomas Stellmach mit einer Choreographie abstrakter Elemente zu klassischer Musik verzaubert.