ammy Baloji: Hans Himmelheber, Masked figure and men, DR Congo, Pende region, 1939, scan of a Chalcopyrite from Kipushi mine, and your reflection in the mirror, 2020, UV printing on 4 mm mirror, 50 x 70 cm, Photography: Tadzio. Courtesy Sammy Baloji & Galerie Imane Farès
Mainz: Unextractable. Sammy Baloji Invites
https://www.kunsthalle-mainz.de/de/preview
27.10.2023 - 11.02.2024
Kunsthalle Mainz Am Zollhafen 3–5 55118 Mainz
Sammy Baloji
Nilla Banguna
Jackson Bukasa & Dan Kayeye & Justice Kasongo
Sybil Coovi Handemagnon
Franck Moka
Fundi Mwamba Gustave & Antje Van Wichelen
Hadassa Ngamba
Isaac Sahani Dato
Georges Senga
Julia Tröscher
Eröffnung: 26.10.2023, 19 Uhr
Seit dem Jahr 2005 widmet sich Sammy Baloji in seiner künstlerischen Arbeit der Erforschung von Erinnerungen und Geschichte in der Demokratischen Republik Kongo und deren Verknüpfungen mit Belgien, dem Land, in dem Baloji heute lebt. Seine künstlerische Arbeit bildet eine fortlaufende Untersuchung des kulturellen, architektonischen und industriellen Erbes seiner Heimatregion Katanga im Südosten des Landes, in der auch die Stadt Lubumbashi liegt. In seinen Videoarbeiten, Installationen und Fotoserien erkundet Baloji die Geschichte des Bergbaus und der Rohstoffindustrie in der Region. Er konfrontiert die Veränderungen der natürlichen Umwelt und der sozialen Strukturen mit den Erinnerungen, Hoffnungen und Sehnsüchten der Menschen. Dabei überwindet er historische und geografische Grenzen, indem er die Spuren kolonialer Infrastrukturen mit der kapitalistischen Ausbeutung verknüpft, die wir heute weltweit erleben.
Ein charakteristisches Merkmal von Balojis künstlerischer Praxis ist die kontinuierliche Zusammenarbeit mit anderen Künstlerinnen, Aktivistinnen und Wissenschaftler*innen. Dies geht einher mit der Entwicklung kollektiver Strukturen und Formen des Wissensaustauschs. Insbesondere die Initiative Picha in Lubumbashi, eine unabhängige Plattform, die von jungen Kunst- und Kulturschaffenden ins Leben gerufen wurde, um künstlerische Ausdrucksformen zu fördern, und die Lubumbashi-Biennale, die erstmals 2008 stattfand und sich in ihrer letzten Ausgabe im Jahr 2022 dem Thema Toxizität widmete, sind Beispiele für Balojis Verständnis von Kollektivität als zentralem Gegengewicht.
Die Einladung der Kunsthalle Mainz an Baloji hat dieser folgerichtig erweitert. Gemeinsam mit der Kuratorin und Kunstwissenschaftlerin Lotte Arndt hat er zwölf weitere Künstler*innen eingeladen, mit denen er entweder im Kongo oder in Europa in Austausch steht. Das Ergebnis ist ein kollaboratives Unterfangen, das Disziplinen, Orte und Medien überwindet.
Die Ausstellung baut auf den Erfahrungen der letzten Lubumbashi-Biennale auf und erforscht Formen der künstlerischen Produktion, insbesondere den Aufbau kollektiver Strukturen als Mittel des Widerstands gegen Toxizität. Dabei handelt es sich um die anhaltende schädliche Wirkung wirtschaftlicher, ökologischer und soziokultureller Ausbeutungsprozesse auf Lebewesen und ihre Umwelt. Die Künstler*innen haben ihre Werke in Zusammenarbeit mit Atelier Picha, im Rahmen einer Kooperation mit Framer Framed Amsterdam und/oder der Lubumbashi-Biennale sowie dem Forschungsprojekt Reconnecting "Objects" entwickelt und präsentieren sie erstmals in Deutschland.
Die Ausstellung gliedert sich in drei große thematische Bereiche: "Enteignung von Land und Umwandlung von Grund in Rohstoffe", "Auseinandersetzung mit dem kolonialen Archiv und seiner fortwährenden Bedeutung" und "Transformation durch Übermittlung". Diese Themenstränge stehen in direktem Zusammenhang mit Balojis Arbeiten der letzten Jahre sowie seiner aktuellen Forschung, die sich mit Strategien zur Wiederherstellung unterbrochener Wissensketten und materieller Verbindungen sowie mit Überlieferung als lebendiger Praxis befasst.
Nilla Banguna
Jackson Bukasa & Dan Kayeye & Justice Kasongo
Sybil Coovi Handemagnon
Franck Moka
Fundi Mwamba Gustave & Antje Van Wichelen
Hadassa Ngamba
Isaac Sahani Dato
Georges Senga
Julia Tröscher
Eröffnung: 26.10.2023, 19 Uhr
Seit dem Jahr 2005 widmet sich Sammy Baloji in seiner künstlerischen Arbeit der Erforschung von Erinnerungen und Geschichte in der Demokratischen Republik Kongo und deren Verknüpfungen mit Belgien, dem Land, in dem Baloji heute lebt. Seine künstlerische Arbeit bildet eine fortlaufende Untersuchung des kulturellen, architektonischen und industriellen Erbes seiner Heimatregion Katanga im Südosten des Landes, in der auch die Stadt Lubumbashi liegt. In seinen Videoarbeiten, Installationen und Fotoserien erkundet Baloji die Geschichte des Bergbaus und der Rohstoffindustrie in der Region. Er konfrontiert die Veränderungen der natürlichen Umwelt und der sozialen Strukturen mit den Erinnerungen, Hoffnungen und Sehnsüchten der Menschen. Dabei überwindet er historische und geografische Grenzen, indem er die Spuren kolonialer Infrastrukturen mit der kapitalistischen Ausbeutung verknüpft, die wir heute weltweit erleben.
Ein charakteristisches Merkmal von Balojis künstlerischer Praxis ist die kontinuierliche Zusammenarbeit mit anderen Künstlerinnen, Aktivistinnen und Wissenschaftler*innen. Dies geht einher mit der Entwicklung kollektiver Strukturen und Formen des Wissensaustauschs. Insbesondere die Initiative Picha in Lubumbashi, eine unabhängige Plattform, die von jungen Kunst- und Kulturschaffenden ins Leben gerufen wurde, um künstlerische Ausdrucksformen zu fördern, und die Lubumbashi-Biennale, die erstmals 2008 stattfand und sich in ihrer letzten Ausgabe im Jahr 2022 dem Thema Toxizität widmete, sind Beispiele für Balojis Verständnis von Kollektivität als zentralem Gegengewicht.
Die Einladung der Kunsthalle Mainz an Baloji hat dieser folgerichtig erweitert. Gemeinsam mit der Kuratorin und Kunstwissenschaftlerin Lotte Arndt hat er zwölf weitere Künstler*innen eingeladen, mit denen er entweder im Kongo oder in Europa in Austausch steht. Das Ergebnis ist ein kollaboratives Unterfangen, das Disziplinen, Orte und Medien überwindet.
Die Ausstellung baut auf den Erfahrungen der letzten Lubumbashi-Biennale auf und erforscht Formen der künstlerischen Produktion, insbesondere den Aufbau kollektiver Strukturen als Mittel des Widerstands gegen Toxizität. Dabei handelt es sich um die anhaltende schädliche Wirkung wirtschaftlicher, ökologischer und soziokultureller Ausbeutungsprozesse auf Lebewesen und ihre Umwelt. Die Künstler*innen haben ihre Werke in Zusammenarbeit mit Atelier Picha, im Rahmen einer Kooperation mit Framer Framed Amsterdam und/oder der Lubumbashi-Biennale sowie dem Forschungsprojekt Reconnecting "Objects" entwickelt und präsentieren sie erstmals in Deutschland.
Die Ausstellung gliedert sich in drei große thematische Bereiche: "Enteignung von Land und Umwandlung von Grund in Rohstoffe", "Auseinandersetzung mit dem kolonialen Archiv und seiner fortwährenden Bedeutung" und "Transformation durch Übermittlung". Diese Themenstränge stehen in direktem Zusammenhang mit Balojis Arbeiten der letzten Jahre sowie seiner aktuellen Forschung, die sich mit Strategien zur Wiederherstellung unterbrochener Wissensketten und materieller Verbindungen sowie mit Überlieferung als lebendiger Praxis befasst.
Eingetragen am: Freitag, 20.01.2023
Letzte Änderung: Mittwoch, 04.10.2023