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Errwin Wortelkamp: Acquaviva 127/00, 2000, Leinöl, Terpentin, Pigment auf Papier, 100 x 96,5 cm, Foto: © Gunther Balzer, Kaiserslautern © Erwin Wortelkamp

Errwin Wortelkamp: Acquaviva 127/00, 2000, Leinöl, Terpentin, Pigment auf Papier, 100 x 96,5 cm, Foto: © Gunther Balzer, Kaiserslautern © Erwin Wortelkamp

Koblenz: Erwin Wortelkamp. Durchdringungen Neu

https://ludwigmuseum.org/ausstellungen/erwin-wortelkamp-works-on-paper/


01.06.2025 - 17.08.2025
Ludwig Museum Danziger Freiheit 1 (am "Deutschen Eck") 56068 Koblenz
Erwin Wortelkamp (geb. 1938 in Hamm/Sieg) ist vor allem als Bildhauer bekannt. Der ehemalige Lehrer und Galerist aus Frankenthal wurde insbesondere durch die Schaffung eines beeindruckenden Landschaftsparks im Westerwald berühmt. Seit 1986 ist der Park „Im Tal“ ein bedeutender Anziehungspunkt und zählt mit den dort vertretenen 40 Bildhauer*innen zu den herausragendsten Kulturlandschaften in Deutschland. Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt dieses aufwendige und sich kontinuierlich weiterentwickelnde Landschaftsprojekt seit vielen Jahren.

Wortelkamp setzt sich intensiv mit der Natur auseinander, sowohl im Kontext des Landschaftsraums als auch in seinen vielfältigen Kunstwerken. Häufig verwendet er Holz, aus dem er teils überlebensgroße Skulpturen schafft oder es in seiner natürlichen Form belässt. Er stellt seine Skulpturen sowohl im Innen- als auch im Außenraum auf und überlässt es dem Betrachter, die Werke mit der Frage „Vielleicht ein Baum?“ zu hinterfragen. Wurzeln, Stämme, Baumkronen und das feingliedrige Verzweigen und Verschlingen von Ästen, wie es im Wachstum von Bäumen zu finden ist, prägen vielfach sein künstlerisches Schaffen. Immer wieder greift Wortelkamp in verschiedenen Variationen bestimmte Motive auf, darunter die Kugel, das Rechteck und die einfache Linie, die er wiederholt hinterfragt. Für ihn sind „Durchdringungen“ in der Skulptur nicht nur formale Akte, sondern auch psychische und geistige Verbindungen. Jede Form, jede Farbe, jedes dialogische Prinzip – sei es in der Skulptur, auf Papier oder im geschriebenen Text – ist für ihn eine existenzielle Fragestellung.

Weniger im Fokus stehen die zahlreichen Arbeiten auf Papier, die Wortelkamp im Laufe vieler Jahre geschaffen hat. Diese reichen von Skizzen und Projekten über architektonische Entwürfe bis hin zu eigenständigen freien farbigen Arbeiten. Besonders in diesen Werken untersucht er die Beziehung von Farbe zu Fläche, greift abstrakte Naturdarstellungen auf und entwickelt über die Jahre einen eigenständigen Werkkorpus. Dabei experimentiert er sowohl mit der Textur unterschiedlicher Papiere als auch mit den satten Farben von Pastellkreiden und Aquarellfarben. Die Größen variieren und können menschliche Körpermaße annehmen. Auch der Holzschnitt und Prägungen gehören zu seinen Arbeitsmethoden. Wortelkamp hat ein vielschichtiges Werk geschaffen, das von einer kontinuierlichen Reflexion über sich selbst und über die Wirkungsmöglichkeiten von Kunst geprägt ist.

Eingetragen am: Montag, 24.02.2025


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