Peter Wegner - I F & W H E N
http://www.galerie-m-bochum.de/exposition.php?SID=Ot10C2mWFK2x
04.05.2012 - 04.08.2012
Galerie m Bochum Schlossstr. 1a D-44795 Bochum Tel.: +49-234-43997 Fax: +49-234-9432228 www.m-bochum.com
Die Galerie m Bochum zeigt vom 4. Mai bis zum 18. August neue Werke des amerikanischen Künstlers Peter Wegner (*1963, South Dakota). Drei der vier gezeigten Werkgruppen wurden eigens für die Galerie m Bochum konzipiert. Konsequent führen die Installationen, Wandarbeiten und Collagen Fragestellungen aus Peter Wegners Oeuvre zu Farbe, Ordnungssystemen und der Poesie des Alltags fort.
DOUBLE CIRCLE vereinnahmt den Boden der großen Ausstellungshalle. Zwei runde Kreisflächen werden aus über 300 unterschiedlich langen, lackierten Balken gebildet. Die eine schillert in diversen Blauschattierungen und erinnert an glänzende Wasserflächen im Gegenlicht. Der andere CIRCLE erscheint zunächst als Leerstelle, als zu füllende Spiegelung, denn die Balken strahlen in mattem Weiß. Nur einige wenige weisen Ziffern und Buchstaben auf, die kryptische Bruchstücke von Farbbezeichnungen abbilden: Blue Pool, C-925G AQU, 6 Blue Sky. Schriftliche Bezeichnung und visuelles Farberlebnis überlagern sich. Sehen, Erkennen und Vorstellen fallen in eins. DOUBLE CIRCLE führt damit Konzepte von Rauminstallationen weiter, die Peter Wegner u.a. mit
SPACE, TIME & THE WEATHER in 2003 begann.
Erstmals entwirft Peter Wegner mit den in Bochum entstandenen WALL-TO-WALL-TO-WALLs „zweisprachige“ Diptychen. Zwei klar begrenzte direkt auf die Wand aufgetragene rechteckige Farbfelder und die jeweilige schriftliche Bezeichnung des Farbtons führen ein Zwiegespräch auf der Wand. Ein Grün ist zugleich „Oase 130“ und „4702M Oasis“. Oder sind dies schon zwei unterschiedliche Farben?
Handelsübliche Farbkarten aus Deutschland und Amerika inspirieren Peter Wegner in ihrem Bemühen um klare Verständigung und Zuordnung von Begriff und Farbton. Das Chaos um Farbe als Ware der unterschiedlichen, internationalen Hersteller mit ihren jeweils ganz eigenen gleichwohl assoziativen Bezeichnungen ist hier losgelöst von industrieller Zweckmäßigkeit.
Die poetische Qualität der Werke von Peter Wegner zieht sich als roter Faden durch sein Oeuvre. Die
klare Formsprache und monochromen Elemente machen eine Leichtigkeit und Luzidität erlebbar, die den einfachen Materialien und ihren Grundformen nicht immanent zu sein scheint. Dieses Phänomen findet sich auch in den LATTICES, den gitterartigen Wandarbeiten. Die rechteckige Grundform aus MDF erinnert an Leinwandmaße, doch die Durchbrüche sind in ihrer Dreidimensionalität skulptural. Die Innenkanten der Auslassungen von SHORT POEM ABOUT A CLOUD werfen zarte farbige Schatten an die Wand dahinter. So entwirft der blassgelbe, hellblau und hellrote Haushaltslack mit dem Licht, den Fehlstellen in der Trägerfläche aus MDF und der Wand eine sich verändernde atmosphärische Skulptur wie eine Wolke.
Im Eingangsbereich finden sich fast transparente, perlmutt schimmernde Collagen, die an der Wand
zu schweben scheinen. Einzelne rechteckige Folien bilden zusammen eine Fläche – mit Überschneidungen, Überlagerungen und Durchblicken auf die Wand.
Die chemische Bezeichnung des Materials lautet nüchtern: K Al2 AlSi3 O10 (OH)2. Die Werke der Serie MINERAL LOGIC bestehen aus Muscovit. Die Struktur dieses natürlichen Rohstoffes bildet sich aus einzelnen, hauchdünnen Schichten, die sich voneinander trennen lassen. MINERAL LOGIC überrascht mit der ästhetischen Wirkung dieses Minerals, das im industriellen Gebrauch als extrem hitzebeständiges Dämmmaterial für Hochspannungsleitungen verwendet wird.
Alltägliches wird in den Werken von Peter Wegner in den Kunstkontext überführt. Aus ehrlichen Materialien, Licht, Schatten und Wörtern entwirft er ganz konkreten visuellen Genuss. Dabei erschüttert er, wie nebenbei, selbstverständliches Verstehen und zeigt die Codes auf, die uns umgeben und unser Leben bestimmen, jedoch kaum als solche wahrgenommen werden. Die visuelle und poetische wie philosophische Tiefe seiner Werke wirkt lange nach.
Peter Wegner wuchs in South Dakota auf und machte seinen Abschluss an der Yale University. Nach vielen Jahren in Brooklyn, New York, lebt er nun in Berkeley, Kalifornien. Werke von Peter Wegner finden sich u.a. in folgenden Sammlungen: The Guggenheim Museum, New York, The Museum of Modern Art, New York, The Museum of Contemporary Art, Los Angeles, The Getty Center, Los Angeles, The San Francisco Museum of Modern Art und The Yale University Art Gallery.
DOUBLE CIRCLE vereinnahmt den Boden der großen Ausstellungshalle. Zwei runde Kreisflächen werden aus über 300 unterschiedlich langen, lackierten Balken gebildet. Die eine schillert in diversen Blauschattierungen und erinnert an glänzende Wasserflächen im Gegenlicht. Der andere CIRCLE erscheint zunächst als Leerstelle, als zu füllende Spiegelung, denn die Balken strahlen in mattem Weiß. Nur einige wenige weisen Ziffern und Buchstaben auf, die kryptische Bruchstücke von Farbbezeichnungen abbilden: Blue Pool, C-925G AQU, 6 Blue Sky. Schriftliche Bezeichnung und visuelles Farberlebnis überlagern sich. Sehen, Erkennen und Vorstellen fallen in eins. DOUBLE CIRCLE führt damit Konzepte von Rauminstallationen weiter, die Peter Wegner u.a. mit
SPACE, TIME & THE WEATHER in 2003 begann.
Erstmals entwirft Peter Wegner mit den in Bochum entstandenen WALL-TO-WALL-TO-WALLs „zweisprachige“ Diptychen. Zwei klar begrenzte direkt auf die Wand aufgetragene rechteckige Farbfelder und die jeweilige schriftliche Bezeichnung des Farbtons führen ein Zwiegespräch auf der Wand. Ein Grün ist zugleich „Oase 130“ und „4702M Oasis“. Oder sind dies schon zwei unterschiedliche Farben?
Handelsübliche Farbkarten aus Deutschland und Amerika inspirieren Peter Wegner in ihrem Bemühen um klare Verständigung und Zuordnung von Begriff und Farbton. Das Chaos um Farbe als Ware der unterschiedlichen, internationalen Hersteller mit ihren jeweils ganz eigenen gleichwohl assoziativen Bezeichnungen ist hier losgelöst von industrieller Zweckmäßigkeit.
Die poetische Qualität der Werke von Peter Wegner zieht sich als roter Faden durch sein Oeuvre. Die
klare Formsprache und monochromen Elemente machen eine Leichtigkeit und Luzidität erlebbar, die den einfachen Materialien und ihren Grundformen nicht immanent zu sein scheint. Dieses Phänomen findet sich auch in den LATTICES, den gitterartigen Wandarbeiten. Die rechteckige Grundform aus MDF erinnert an Leinwandmaße, doch die Durchbrüche sind in ihrer Dreidimensionalität skulptural. Die Innenkanten der Auslassungen von SHORT POEM ABOUT A CLOUD werfen zarte farbige Schatten an die Wand dahinter. So entwirft der blassgelbe, hellblau und hellrote Haushaltslack mit dem Licht, den Fehlstellen in der Trägerfläche aus MDF und der Wand eine sich verändernde atmosphärische Skulptur wie eine Wolke.
Im Eingangsbereich finden sich fast transparente, perlmutt schimmernde Collagen, die an der Wand
zu schweben scheinen. Einzelne rechteckige Folien bilden zusammen eine Fläche – mit Überschneidungen, Überlagerungen und Durchblicken auf die Wand.
Die chemische Bezeichnung des Materials lautet nüchtern: K Al2 AlSi3 O10 (OH)2. Die Werke der Serie MINERAL LOGIC bestehen aus Muscovit. Die Struktur dieses natürlichen Rohstoffes bildet sich aus einzelnen, hauchdünnen Schichten, die sich voneinander trennen lassen. MINERAL LOGIC überrascht mit der ästhetischen Wirkung dieses Minerals, das im industriellen Gebrauch als extrem hitzebeständiges Dämmmaterial für Hochspannungsleitungen verwendet wird.
Alltägliches wird in den Werken von Peter Wegner in den Kunstkontext überführt. Aus ehrlichen Materialien, Licht, Schatten und Wörtern entwirft er ganz konkreten visuellen Genuss. Dabei erschüttert er, wie nebenbei, selbstverständliches Verstehen und zeigt die Codes auf, die uns umgeben und unser Leben bestimmen, jedoch kaum als solche wahrgenommen werden. Die visuelle und poetische wie philosophische Tiefe seiner Werke wirkt lange nach.
Peter Wegner wuchs in South Dakota auf und machte seinen Abschluss an der Yale University. Nach vielen Jahren in Brooklyn, New York, lebt er nun in Berkeley, Kalifornien. Werke von Peter Wegner finden sich u.a. in folgenden Sammlungen: The Guggenheim Museum, New York, The Museum of Modern Art, New York, The Museum of Contemporary Art, Los Angeles, The Getty Center, Los Angeles, The San Francisco Museum of Modern Art und The Yale University Art Gallery.
Eingetragen von:
am: Dienstag, 24.04.2012