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Mönchengladbach: ROBERT MORRIS Part 2

http://museum-abteiberg.de/


07.02.2010 - 24.05.2010
STÄDTISCHES MUSEUM ABTEIBERG Abteistr. 27 41061 Mönchengladbach Telefon: +49 - (0) 2161 - 252637 Telefax: +49 - (0) 2161 - 252659
Ausstellungseröffnung: Sonntag, 7. Februar, 12 Uhr
Begrüßung und Einführung: Regina Wyrwoll, Generalsekretärin der Kunststiftung NRW
Dr. Gert Fischer, Kulturdezernent der Stadt Mönchengladbach
Susanne Titz, Direktorin Museum Abteiberg

ARTIST LECTURE Samstag, 24. April, 15 Uhr
Vortrag und Diskussion mit Robert Morris, Prof. Gregor Stemmrich und weiteren Gästen - detailliertes Programm folgt -

Das Werk des amerikanischen Künstlers Robert Morris (*1931) ist unvergleichlich bedeutsam für die Entwicklung der heutigen Gegenwartskunst gewesen: Vielfach nur erinnert in minimalistisch reduzierten Formen - in einer Reihe mit Carl Andre, Donald Judd oder Dan Flavin – ist sein künstlerisches Werk von Beginn an ein multimediales gewesen, das sich nicht mehr durch Stil oder Form, sondern vielmehr durch wechselnde künstlerische Mittel sowie völlig neuartige kunsthistorische und -theoretische Intentionen bemerkbar machte.
Morris betrachtete die Bedeutung von Kunst am Ende der modernen Avantgarden. Er thematisierte die Rolle des Kunstobjekts und dessen Verhältnis zum Betrachter und entdeckte dabei - bereits in den frühen 1960er Jahren - die Notwendigkeit einer weiter ausgreifenden, kulturhistorischen Auseinandersetzung in der Gegenwartskunst und die Möglichkeit einer neuen Funktion von zeitgenössischer Skulptur.
So bildet eine manchen Betrachter überraschende These den Ausgangspunkt des Vorhabens: Robert Morris zählt, nach Joseph Beuys und Andy Warhol, zu den wichtigsten Künstlern am Ende der modernen Avantgarden.
Das Ausstellungsprojekt des Museums Abteiberg zeigt sich bereits mit dem vorab installierten Außenwerk Steam (1967, dt. Dampf, seit 29. November 2009 auf der Grünfläche vor dem Museum Abteiberg) als ein Vorhaben, das den völlig verschiedenen Medien von Robert Morris folgt.
Anders als die 1994 realisierte Ausstellung des Guggenheim Museums New York (anschließend Centre Pompidou Paris und Deichtorhallen Hamburg) hat sie nicht den Anspruch einer neuen umfassenden Werk-Retrospektive, sondern eher den eines räumlichen Essays, der sich mitten aus bzw. in enger Relation zur Architektur und Sammlungsgeschichte des Museums Abteiberg entwickelt.
Gezeigt werden Morris’ Gestaltformen der mittleren 1960er Jahre (Two Columns, Three L-Beams, Mirror Cubes) und die anschließenden Übergänge zu Anti-Form (Felt Piece, Threadwaste), desweiteren Morris’ Adaptionen des Selbstportraits (EEG Selfportrait, Brain, Pine Portal, Portal with Mirror) sowie 12 Filme des Künstlers, deren Präsentation teils in die der Objekte integriert, teils eigene, theatralische und kinohafte Orte hat. Eine kabinettartige Präsentation erhält die Zeichnungsserie Crisis (1962/1991), in der die charakteristische Verschlüsseltheit von gesellschaftlicher bzw. politischer Aufklärung besonders deutlich wird:”... ein Appell dafür, den „Hermetismus“ der bildenden Kunst aufzubrechen und die Welt auf eine andere Weise in sich hinein zu lassen als durch bildliche Darstellung.“ (R. Morris, Einige Bemerkungen zur Phänomenologie des Machens: die Suche nach dem Motivierten, 1969).
Robert Morris’ Texte hatten eine sehr wichtige, heute erneut zu entdeckende Funktion für die kunsthistorische und –theoretische Selbstreflexion in der bildenden Kunst.
Vor diesem Hintergrund sollen denn auch die eigenen Texte des Künstlers zum vermittelnden Medium dieser Ausstellung werden: Die Besucher erhalten ein Heft mit rund 25 Auszügen aus Morris’ Texten, beginnend mit den „Notes on Dance“ und der berühmten Serie der „Notes on Sculpture“ (1966 – 1969).

Samstag, den 24. April wird Robert Morris persönlich anwesend sein und einen Vortrag im Museum Abteiberg halten, der die bis heute anhaltende Aktualität seines kunsttheoretischen Denkens darstellen wird. Am gleichen Tag wird auch Pr. Dr. Gregor Stemmrich, Professor für moderne Kunstgeschichte an der FU Berlin, zu Gast sein, der anlässlich der Ausstellung am Abteiberg eine kommentierte Edition und Untersuchung von Morris’ Medieninstallation Hearing (1972) erarbeitet hat.

Eingetragen von: admin
am: Samstag, 30.01.2010