Die Künstlerin Annette Frick (*1957 in Bonn, lebt in Berlin) hat sich seit den frühen 1980er Jahren mit ihrem Werk der Porträtierung von Subkulturen und historischen Orten zwischen poetischer Ausdruckskraft und politischer Metaphorik verschrieben. Im Marta Herford wird nun ihre bis dato umfangreichste Museumsausstellung präsentiert.

In Fricks Schwarz-Weiß-Fotografien werden Persönlichkeiten abseits des Mainstreams, wie Ikonen der Drag-Szene, wie Vaginal Davis oder Mario Montez,Tima die Göttliche, Ovo Maltine, Bev Stroganov, Juwelia Soraya, ZsaZsa Hollywoodlawn und viele andere, in den Fokus gerückt, die für die heutige Transgenderidentität prägend waren. Trotz der dokumentarisch wirkenden Aufnahmen schafft Frick Momente, die die intime Atmosphäre zwischen ihr und ihren Protagonist*innen spürbar machen. Auch ihre Akt-Selbstporträts, die Themen der Repräsentationskultur und Identität verhandeln, sind kompromisslos und sensibel zugleich inszeniert. Dieses Gespür für Inszenierung und Authentizität zeigt sich auch in ihren Filmarbeiten. Frick betrieb außerdem Projekt- und Ausstellungsräume und gab das Fanzine "Jenseits der Trampelpfade" heraus, wodurch sie stets in enger Verbindung mit der Szene stand, die sie porträtiert hat.

Ausstellungseröffnung Fr 05.05.23, 18:00