Für ihre Ausstellung verwandelt Kerstin Brätsch das Kunstmuseum Bonn in eine faszinierende Welt aus Bildern. Mit ihren leuchtenden, expressiven Malereien knüpft sie an die Tradition der abstrakten Kunst an und entwickelt sie zugleich weiter. Im Mittelpunkt ihres Schaffens steht die Beziehung zwischen Malerei und Körper – sowohl auf physischer als auch auf psychischer und sozialer Ebene. Dabei kombiniert sie individuelle Pinselstriche mit digitalen Effekten und kunsthandwerklichen Techniken.

Die Ausstellung bietet mit neuen Werken sowie Arbeiten der vergangenen 15 Jahre einen umfassenden Einblick in ihr vielseitiges künstlerisches Schaffen. Immer wieder hinterfragt Brätsch die Grenzen der Malerei und erforscht ihre Wandlungsfähigkeit, ähnlich dem Mimikry-Prinzip in der Natur. Licht, Zufall und Materialeigenschaften werden dabei zu gleichwertigen Bestandteilen ihres kreativen Prozesses. Zudem arbeitet die Künstlerin häufig in kollektiven Strukturen und stellt damit grundlegende Fragen zu Autorschaft und Subjektivität in der Kunst.

Die Ausstellung wird durch gemeinsame Projekte mit DAS INSTITUT (mit Adele Röder), Sergei Tcherepnin, KAYA (mit Debo Eilers) und Wibke Tiarks ergänzt. Brätschs Werke sind regelmäßig auf internationalen Ausstellungen, darunter die Biennale in Venedig, zu sehen und in bedeutenden privaten sowie öffentlichen Sammlungen vertreten. Für ihr künstlerisches Schaffen wurde sie mit renommierten Preisen ausgezeichnet, darunter der Helen Frankenthaler Award for Painting, der Peill-Preis der Günther-Peill-Stiftung, der August-Macke-Preis für Malerei und der Munch Award des Munchmuseet in Oslo.