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Bochum: Katja Davar. Lace it was Neu

https://provinzeditionen.de/Katja-Davar-Lace-it-was-2023


18.06.2023 - 13.07.2023
Provinz Showroom Schmechtingstr. 38 D-44809 Bochum geöffnet nach Vereinbarung
Eröffnung Sonntag 18. Juni, 14 - 17 Uhr
opening Sunday June 18, 2 - 5 pm

In Katja Davar s Kunstwerken (geboren 1968 in London, lebt in Köln) treffen natur- und kulturwissenschaftliche Diskurse aufeinander. Die Künstlerin verdichtet die vielfältigen Inhalte zu komplexen Bildwelten. Schon der Titel der Ausstellung "Lace it was" weist darauf hin, dass die dargestellten Tierdarstellungen über ihre eigentliche Bedeutung hinausgehen. Sie entlehnt sie Gemälden und Bilderzyklen aus verschiedenen Epochen und Kulturkreisen. Zum Beispiel stammen einige aus Persien, wie aus dem um das Jahr 1000 geschriebenen "Shahnameh", dem "Buch der Könige", und von Habiballah von Savas Illustration, die auf die ältere überlieferte Dichtung "Mantiq al-tair" ("Sprache der Vögel") aus dem Jahr 1600 zurückgeht. Eine weitere Quelle sind Gemälde des englischen Tiermalers und Kupferstechers George Stubbs.

Ein bedeutendes stilistisches Element in Katja Davars Arbeit ist die Überlagerung von grafischen und zeichnerischen Ebenen, die formal und inhaltlich Raum für weiterführende Assoziationen schaffen. Anstelle konstruktiv-geometrischer Strukturen handelt es sich hier um historische Spitzenmuster, die mit weißer Farbe über die Zeichnungen, die mit Lack und Tusche ausgeführt sind, gesiebdruckt werden. Als Vorlagen dienten alte Musterbücher, die als Anleitung für die Herstellung von Spitzen im Handwerk genutzt wurden, sowie Bilder aus der europäischen Porträtmalerei des 17. Jahrhunderts. Das älteste schriftliche Zeugnis dieser vielfältigen und anspruchsvollen Technik – es wird unter anderem zwischen Nadel- und Klöppelspitze unterschieden – ist das Musterbuch "Le Pompe", das 1557 in Venedig veröffentlicht wurde. Spitze erzählt viel über die damalige Zeit und ihre Umstände. Die Herstellung war über viele Jahrhunderte hinweg eine reine Handarbeit, die Zeit, Geduld und Geschicklichkeit erforderte. Entsprechend teuer wurde Spitze gehandelt und war für alle außerhalb des Adels unerschwinglich. Damals zeigte man Reichtum und damit verbundene Macht durch Schmuck, Edelsteine und Metalle – und eben durch Spitze.

Eingetragen am: Samstag, 17.06.2023


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