++STATUS INCOGNITUS 1
http://www.hbk-bs.de/home/Veranstaltungen.html
21.01.2009 - 13.02.2009
Galerie der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig Johannes-Selenka-Platz 1, 38118 Braunschweig
Mo–So: 13–18, Do: 13–20 h
Galerie der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
Die Ausstellung wirft die Frage auf, was geschieht, wenn Bildwerke die Autorenschaft
verweigern oder sich davon befreien und wenn sie die Zeit ihrer Entstehung größtenteils nicht
preisgeben. Der Betrachter wird auf diese Weise auf sich selber, auf die eigene Wahrnehmung
zurückgeworfen. Durch die Verweigerung dieser Daten muss er seine Sicht vollkommen neu
bestimmen und die Bildwerke ohne diesen Einfluss bewerten.
Ist der Künstler also anonym und die Entstehungszeit seines Werkes nicht einwandfrei
zuzuordnen, so haben wir es mit einem „status incognitus„ zu tun. Das ist das Terrain der
geplanten Ausstellung. Es ist eine Ausstellung mit vielen Bildwerken, es ist aber gleichzeitig
eine Ausstellung ohne Künstler.
In letzter Zeit nehmen die kritischen Beobachtungen des Kunstmarktes wie auch sein Einfluss
auf den Diskurs der zeitgenössischen Kunst deutlich zu. Das künstlerische Werk wird in
diesem beschleunigten Mechanismus somit zur Marke, wobei der Name, die Autorenschaft
des Künstler und der Künstlerin als primäres Unterscheidungsmerkmal hervortreten. Die
Bekanntmachung des unbekannten (jungen) Künstlers ist zu weilen ein schamloser,
strategisch gesellschaftlicher Akt geworden, der mit dem Impuls der Kunst zunächst nichts zu
tun hat. Eine Ausstellung in der die Werke anonym sind, erfordert eine vollkommen andere,
unvoreingenommene Betrachtungsweise, und verweigert sich diesem Mechanismus.
Das Bekannte und das Unbekannte, das Triviale und das Dilettantische, das Erhabene und das
Banale sind andererseits in der Kunst keine Gegensätze, sondern sich gegenseitig
inspirierende Momente einer einzigen Auseinandersetzung: sie sind Möglichkeit für Kunst.
In einer konzentrierten Auswahl aus der fotografischen Sammlung von Prof. Bogomir Ecker
und der Sammlung von Zeichnungen von Prof. Hartmut Neumann entsteht in einer
Gegenüberstellung dieser beiden Medien ein offener Bild-Parcours. Es findet eine
Verknüpfung von Bildern statt, eine Schule des Sehens, die einem das Entdecken von Bildern
neu eröffnet.
(Bogomir Ecker)
Galerie der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
Die Ausstellung wirft die Frage auf, was geschieht, wenn Bildwerke die Autorenschaft
verweigern oder sich davon befreien und wenn sie die Zeit ihrer Entstehung größtenteils nicht
preisgeben. Der Betrachter wird auf diese Weise auf sich selber, auf die eigene Wahrnehmung
zurückgeworfen. Durch die Verweigerung dieser Daten muss er seine Sicht vollkommen neu
bestimmen und die Bildwerke ohne diesen Einfluss bewerten.
Ist der Künstler also anonym und die Entstehungszeit seines Werkes nicht einwandfrei
zuzuordnen, so haben wir es mit einem „status incognitus„ zu tun. Das ist das Terrain der
geplanten Ausstellung. Es ist eine Ausstellung mit vielen Bildwerken, es ist aber gleichzeitig
eine Ausstellung ohne Künstler.
In letzter Zeit nehmen die kritischen Beobachtungen des Kunstmarktes wie auch sein Einfluss
auf den Diskurs der zeitgenössischen Kunst deutlich zu. Das künstlerische Werk wird in
diesem beschleunigten Mechanismus somit zur Marke, wobei der Name, die Autorenschaft
des Künstler und der Künstlerin als primäres Unterscheidungsmerkmal hervortreten. Die
Bekanntmachung des unbekannten (jungen) Künstlers ist zu weilen ein schamloser,
strategisch gesellschaftlicher Akt geworden, der mit dem Impuls der Kunst zunächst nichts zu
tun hat. Eine Ausstellung in der die Werke anonym sind, erfordert eine vollkommen andere,
unvoreingenommene Betrachtungsweise, und verweigert sich diesem Mechanismus.
Das Bekannte und das Unbekannte, das Triviale und das Dilettantische, das Erhabene und das
Banale sind andererseits in der Kunst keine Gegensätze, sondern sich gegenseitig
inspirierende Momente einer einzigen Auseinandersetzung: sie sind Möglichkeit für Kunst.
In einer konzentrierten Auswahl aus der fotografischen Sammlung von Prof. Bogomir Ecker
und der Sammlung von Zeichnungen von Prof. Hartmut Neumann entsteht in einer
Gegenüberstellung dieser beiden Medien ein offener Bild-Parcours. Es findet eine
Verknüpfung von Bildern statt, eine Schule des Sehens, die einem das Entdecken von Bildern
neu eröffnet.
(Bogomir Ecker)
Eingetragen von: admin
am: Freitag, 19.12.2008