1st one of the Winterpeople, Öl auf Leinwand, 230 x 140 cm, Courtesy: CFA Berlin, Fotonachweis Jochen Littkemann
Braunschweig: Uwe Henneken
05.06.2010 - 15.08.2010
Kunstverein Braunschweig Lessingplatz 12 38100 Braunschweig
geboren 1974 in Paderborn
Lebt in Berlin
Studium Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und HdK Berlin
Der Kunstverein Braunschweig zeigt vom 04. Juni bis zum 15. August 2010 den Maler Uwe Henneken (geb. 1974), der in den letzten Jahren durch seine außergewöhnliche Bildsprache von sich Reden machte, in seiner längst überfälligen ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland.
Henneken gehört einer neuen Berliner Malergeneration an, die mit konzeptuellen Ansätzen neue Wege geht: In seiner Malerei und seinen Skulpturen setzt er sich eigenwillig mit verschieden gearteten Utopien auseinander. Hennekens Interesse ist hierbei ein zutiefst kulturphilosophisches, das Kulturgeschichte in seinen Zyklen und Brüchen nachgeht: Anfang und Ende, Werden und Vergehen sind immer wiederkehrende Themen in seinem Werk. In grellen Farben erzählen seine Bilder von den wundersamen Reisen seiner Protagonisten und konfrontieren, ja befremden den Betrachter immer wieder mit einer verfremdeten Bildsprache der Kindheit. Hennekens Frontier People stolpern und wandern durch süßlich-naiv anmutende Landschaften, die bei näherer Betrachtung jedoch ins Groteske oder Beängstigende zu kippen beginnen. Sinnbildlich wird der Fortschritt ins Bild gesetzt und dadurch eine Welt thematisiert, in der Religion und Intuition zugunsten von Wissenschaft und Rationalismus weichen mussten.
Im Zentrum seines Werkprozesses steht – so Henneken – eine „Re-Poetisierung“ der Welt. Hennekens Werke basieren auf überkommenem Wissen, schöpfen aus dem weltmythischen und westlich-abendländischen Bildrepertoire und vertrauen auf unsere (unbewusste) Kenntnis dieser kulturellen Chiffren, die in unserem kollektiven Gedächtnis verankert sind. In diesem Sinne sind seine clownesk anmutenden Protagonisten als Pioniere und Boten zu verstehen, die an der Grenze zwischen alten Traditionen und heraufziehendem Neuen ein Narrenreich, das „Imperium Schlemihlium“, aufspannen. Die Winterpeople, grell-bunte Hybridwesen, verkörpern sinnbildlich den Fatalismus, das Ausgeliefertsein des Menschen gegenüber höheren Mächten. In Konsequenz zeigen sich Hennekens jüngste Gemälde figurenleer, das Malerische tritt in den Vordergrund, die metaphysische Präsenz einer höheren Macht ist allgegenwärtig. Letztlich stehen sie metaphorisch für die Sinnsuche eines Jeden, aber auch für das Streben unserer Gesellschaft nach Erkenntnis und Erfüllung.
Begleitend zur Ausstellung im Kunstverein Braunschweig erscheint im Verlag der Buchhandlung Walther König ein umfassender, zweisprachiger Katalog mit Texten von Hilke Wagner (Vorwort), Katrin Meder, Gabriele Sand, David Tibet und Ethan Wagner.
Lebt in Berlin
Studium Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und HdK Berlin
Der Kunstverein Braunschweig zeigt vom 04. Juni bis zum 15. August 2010 den Maler Uwe Henneken (geb. 1974), der in den letzten Jahren durch seine außergewöhnliche Bildsprache von sich Reden machte, in seiner längst überfälligen ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland.
Henneken gehört einer neuen Berliner Malergeneration an, die mit konzeptuellen Ansätzen neue Wege geht: In seiner Malerei und seinen Skulpturen setzt er sich eigenwillig mit verschieden gearteten Utopien auseinander. Hennekens Interesse ist hierbei ein zutiefst kulturphilosophisches, das Kulturgeschichte in seinen Zyklen und Brüchen nachgeht: Anfang und Ende, Werden und Vergehen sind immer wiederkehrende Themen in seinem Werk. In grellen Farben erzählen seine Bilder von den wundersamen Reisen seiner Protagonisten und konfrontieren, ja befremden den Betrachter immer wieder mit einer verfremdeten Bildsprache der Kindheit. Hennekens Frontier People stolpern und wandern durch süßlich-naiv anmutende Landschaften, die bei näherer Betrachtung jedoch ins Groteske oder Beängstigende zu kippen beginnen. Sinnbildlich wird der Fortschritt ins Bild gesetzt und dadurch eine Welt thematisiert, in der Religion und Intuition zugunsten von Wissenschaft und Rationalismus weichen mussten.
Im Zentrum seines Werkprozesses steht – so Henneken – eine „Re-Poetisierung“ der Welt. Hennekens Werke basieren auf überkommenem Wissen, schöpfen aus dem weltmythischen und westlich-abendländischen Bildrepertoire und vertrauen auf unsere (unbewusste) Kenntnis dieser kulturellen Chiffren, die in unserem kollektiven Gedächtnis verankert sind. In diesem Sinne sind seine clownesk anmutenden Protagonisten als Pioniere und Boten zu verstehen, die an der Grenze zwischen alten Traditionen und heraufziehendem Neuen ein Narrenreich, das „Imperium Schlemihlium“, aufspannen. Die Winterpeople, grell-bunte Hybridwesen, verkörpern sinnbildlich den Fatalismus, das Ausgeliefertsein des Menschen gegenüber höheren Mächten. In Konsequenz zeigen sich Hennekens jüngste Gemälde figurenleer, das Malerische tritt in den Vordergrund, die metaphysische Präsenz einer höheren Macht ist allgegenwärtig. Letztlich stehen sie metaphorisch für die Sinnsuche eines Jeden, aber auch für das Streben unserer Gesellschaft nach Erkenntnis und Erfüllung.
Begleitend zur Ausstellung im Kunstverein Braunschweig erscheint im Verlag der Buchhandlung Walther König ein umfassender, zweisprachiger Katalog mit Texten von Hilke Wagner (Vorwort), Katrin Meder, Gabriele Sand, David Tibet und Ethan Wagner.
Eingetragen von: admin
am: Freitag, 11.12.2009
Letzte Änderung: Mittwoch, 26.05.2010