Die grundlegenden Bestandteile der Kunst waren schon immer die charakteristischen Wegbereiter einer sich ständig wandelnden Gesellschaft. Und wenn nun ab dem 1. Juni in der Rostocker Kunsthalle eine faszinierende Ausstellung die Kunst von Udo Lindenberg würdigt ("Malerei, Musik & große Show"), dann sind die einzelnen Werke mehr als nur eine visuell ansprechende Schau. Sie sind eine Allegorie für die Zeit und die sozialisierte Befindlichkeit. Egal in welcher Form - ob Musik, Literatur oder Malerei - Udo Lindenbergs Kunst war immer ein Aufruf zum Widerstand: gegen das DDR-Regime, gegen Rassismus, Diskriminierung von Frauen und Homosexuellen, gegen Ausbeutung oder Feindseligkeit.

Der Name des interdisziplinären Genies Udo Lindenberg wird oft mit seinem musikalischen Schaffen in Verbindung gebracht, doch er ist weit mehr als ein Komponist und Texter. Seine Shows gestaltet er als Mischung aus Aktivismus und Objektkunst, die das Udoversum eines Zeitzeugen repräsentieren, der 50 Jahre deutsche Geschichte dokumentiert. Bereit für die Bunte Republik Deutschland. Während andere Künstler den Moden folgen, ist Udo Lindenberg auch eine Art Chronist der aktuellen Ereignisse: sei es Korruption oder der widerstandsfähige Beton der katholischen Kirche. Vor Jahren brachte er eine überlebensgroße Putin-Figur auf die Bühne, die gegen Trump in den Ring stieg - beide als Zerstörer des Friedens und der Menschlichkeit gebrandmarkt. Songzeilen wie "Wozu sind Kriege da" oder "Wir ziehen in den Frieden" sind mittlerweile zu Hymnen der humanitären Kultur geworden.

Mit der großen Ausstellung in der neu renovierten Rostocker Kunsthalle wird das Schaffen des Musikers und bildenden Künstlers Udo Lindenberg, der laut dem Leiter der Kunsthalle, Dr. Jörg-Uwe Neumann, als einer der wichtigsten Avantgardisten der deutschen Rock- und Popmusik gilt, wie noch nie zuvor dokumentiert.