Olaf Heine Martine N. with her daughter Denyse, Kabuga, October 16, 2018 C-Print on Kodak Endura Paper 160 x 122 cm (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Rostock: Olaf Heine. Rwandan Daughters
https://www.kunsthallerostock.de/de/ausstellungen/ausstellung/2024/olaf-heine
17.03.2024 - 20.05.2024
Kunsthalle Rostock Hamburger Straße 40 18069 Rostock
Anlässlich des 30. Jahrestags des Völkermords an der Tutsi-Minderheit sowie gemäßigten Hutu im ostafrikanischen Ruanda, eröffnet die Kunsthalle Rostock die Ausstellung RWANDAN DAUGHTERS mit Fotografien von Olaf Heine.
Fast eine Million Menschen fielen dem Genozid 1994 zum Opfer, etwa 250.000 Frauen wurden vergewaltigt. Heute leben Täter und Opfer oft Tür an Tür. Während Frauen in der ruandischen Gesellschaft in den vergangenen 30 Jahren an Einfluss gewonnen haben, leben die Opfer der Gewalt und ihre Kinder weiterhin oft ausgegrenzt mit dem Stigma der Witwen und Waisen. Insbesondere die Töchter der Missbrauchsopfer sind es heute, die ihre traumatisierten Mütter auffangen und gegen das Stigma ankämpfen – mit beispiellosem Mut und grenzenloser Zuversicht in einer von schweren Traumata geprägten und autoritär regierten Gesellschaft. „Rwandan Daughters“ ist ein Zeugnis der Kraft dieser Frauen.
In ausdrucksstarken Bildern hat der deutsche Fotograf Olaf Heine die Spuren des Geschehens festgehalten. So ist eine Fotoserie entstanden, in der die geschädigten Frauen und ihre Töchter von ihm Seite an Seite in der Nähe der Orte des Verbrechens portraitiert wurden. Die Fotografien sind dabei mehr als nur ein physisches Abbild – sie halten die Aufarbeitung der Traumata und die damit verbundenen Emotionen fest. Als Protagonistinnen des Geschehens und Opfer des Völkermords verkörpern die Frauen als Zentralfiguren das dramatische Ereignis. Sich zu zeigen und sich zu präsentieren ist ein Akt der Ermächtigung. In der Fotografie, so auch in der Serie „Rwandan Daughters“, dient die Linse häufig als metaphorischer Vermittler oder „Moderator“ zwischen dem Fotografen und den Porträtierten. Für diese Frauen und ihre Töchter war es das erste Mal, dass sie sich in Szene setzen, um ihr eigenes persönliches Schicksal wiederzugeben. Hier spielen die Arbeitsweise und künstlerischen Akzente von Olaf Heine eine entscheidende Rolle, da er als Portraitfotograf die Zeugenschaft in einer relevanten und würdigen Wahrnehmung einbettet. Die Annäherung zwischen dem Fotografen und seinen Sujets wurde durch die Hilfsorganisationen „ora Kinderhilfe international e.V.“ und „Solace Ministries“, die vor Ort aktiv sind, sorgfältig begleitet.
Die Fotos in „Rwandan Daughters“ beweisen die einzigartige Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, ohne dass Worte benötigt werden. Manchmal gehen die Blicke von Mutter und Tochter in verschiedene Richtungen, manchmal gibt es zärtliche Berührungen und in anderen Motiven wird die Distanz zwischen beiden deutlich spürbar. Durch die zum Teil große Ähnlichkeit der Gesichter ist ihre biologische Verbindung sichtbar. Die Kleidung, die oft durch eine besondere Farbpalette oder Muster ins Auge fällt, trägt dazu bei, die Persönlichkeit der Portraitierten, ihren kulturellen Hintergrund und den Kontext zu vermitteln. Die Bilder wurden nicht inszeniert, sondern spiegeln ihr alltägliches Leben am Ort des Geschehens wider. Der Wandel der Zeit ist bei der Anschauung der Hintergründe nicht sichtbar – am Tatort sind zum Teil die Spuren des Geschehens noch immer zu erkennen – sei es am Rand der Stadt, in industriellen Gebieten, am Wohnort oder auf dem Feld.
Fast eine Million Menschen fielen dem Genozid 1994 zum Opfer, etwa 250.000 Frauen wurden vergewaltigt. Heute leben Täter und Opfer oft Tür an Tür. Während Frauen in der ruandischen Gesellschaft in den vergangenen 30 Jahren an Einfluss gewonnen haben, leben die Opfer der Gewalt und ihre Kinder weiterhin oft ausgegrenzt mit dem Stigma der Witwen und Waisen. Insbesondere die Töchter der Missbrauchsopfer sind es heute, die ihre traumatisierten Mütter auffangen und gegen das Stigma ankämpfen – mit beispiellosem Mut und grenzenloser Zuversicht in einer von schweren Traumata geprägten und autoritär regierten Gesellschaft. „Rwandan Daughters“ ist ein Zeugnis der Kraft dieser Frauen.
In ausdrucksstarken Bildern hat der deutsche Fotograf Olaf Heine die Spuren des Geschehens festgehalten. So ist eine Fotoserie entstanden, in der die geschädigten Frauen und ihre Töchter von ihm Seite an Seite in der Nähe der Orte des Verbrechens portraitiert wurden. Die Fotografien sind dabei mehr als nur ein physisches Abbild – sie halten die Aufarbeitung der Traumata und die damit verbundenen Emotionen fest. Als Protagonistinnen des Geschehens und Opfer des Völkermords verkörpern die Frauen als Zentralfiguren das dramatische Ereignis. Sich zu zeigen und sich zu präsentieren ist ein Akt der Ermächtigung. In der Fotografie, so auch in der Serie „Rwandan Daughters“, dient die Linse häufig als metaphorischer Vermittler oder „Moderator“ zwischen dem Fotografen und den Porträtierten. Für diese Frauen und ihre Töchter war es das erste Mal, dass sie sich in Szene setzen, um ihr eigenes persönliches Schicksal wiederzugeben. Hier spielen die Arbeitsweise und künstlerischen Akzente von Olaf Heine eine entscheidende Rolle, da er als Portraitfotograf die Zeugenschaft in einer relevanten und würdigen Wahrnehmung einbettet. Die Annäherung zwischen dem Fotografen und seinen Sujets wurde durch die Hilfsorganisationen „ora Kinderhilfe international e.V.“ und „Solace Ministries“, die vor Ort aktiv sind, sorgfältig begleitet.
Die Fotos in „Rwandan Daughters“ beweisen die einzigartige Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, ohne dass Worte benötigt werden. Manchmal gehen die Blicke von Mutter und Tochter in verschiedene Richtungen, manchmal gibt es zärtliche Berührungen und in anderen Motiven wird die Distanz zwischen beiden deutlich spürbar. Durch die zum Teil große Ähnlichkeit der Gesichter ist ihre biologische Verbindung sichtbar. Die Kleidung, die oft durch eine besondere Farbpalette oder Muster ins Auge fällt, trägt dazu bei, die Persönlichkeit der Portraitierten, ihren kulturellen Hintergrund und den Kontext zu vermitteln. Die Bilder wurden nicht inszeniert, sondern spiegeln ihr alltägliches Leben am Ort des Geschehens wider. Der Wandel der Zeit ist bei der Anschauung der Hintergründe nicht sichtbar – am Tatort sind zum Teil die Spuren des Geschehens noch immer zu erkennen – sei es am Rand der Stadt, in industriellen Gebieten, am Wohnort oder auf dem Feld.
Eingetragen am: Montag, 11.03.2024