Die Ausstellung in der Kunsthalle Bremen präsentiert etwa 180 herausragende Holzschnittwerke von Ernst Ludwig Kirchner und gewährt einen umfassenden Einblick in alle Phasen seines Schaffens. Zu sehen sind beeindruckende, teils großformatige Drucke, darunter zahlreiche komplexe Farbholzschnitte. Kirchners Aktdarstellungen, Porträts, Stadtansichten und Landschaften spiegeln die grundlegenden Befindlichkeiten des menschlichen Daseins wider – von Begehren und qualvoller Einsamkeit über den Wunsch nach Gemeinschaft bis hin zu Angst, Gewalt sowie der Sehnsucht nach Ruhe und Frieden.

Die Ausdruckskraft und die Motive von Kirchners Holzschnitten dienen zeitgenössischen Künstler*innen als Inspiration. In diesem Zusammenhang wirft die Ausstellung auch die Frage auf, welche Relevanz der Holzschnitt heute hat.

Die Künstler Benjamin Badock (*1974, Chemnitz), Gabriela Jolowicz (*1978, Salzgitter) und Thomas Kilpper (*1956, Stuttgart) beschäftigen sich intensiv mit der Technik des Holzschnitts. In einer spannenden und kritischen Auseinandersetzung mit Kirchners Werk schaffen sie raumgreifende Installationen, die wiederum offen sind für die Werke Kirchners.