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WangShui, Certainty of the Flesh, 2023 Multichannel live simulation, LED Panels Courtesy the artist; kurimanzutto

WangShui, Certainty of the Flesh, 2023 Multichannel live simulation, LED Panels Courtesy the artist; kurimanzutto

München: WangShui. Toleranzfenster

https://www.hausderkunst.de/eintauchen/wangshui-die-gewissheit-des-fleisches


08.09.2023 - 10.03.2024
Haus der Kunst Prinzregentenstr. 1, 80538 München
WangShui, geboren 1986, erkundet in ihren Werken mit Video, Skulptur und Malerei die vielfältigen Verbindungen zwischen Menschen und Technologien. Die Ausstellung ist als eine Art Drehbuch konzipiert, bei dem ein Computerprogramm als Autor unzählige Variationen seines eigenen Schulungsmaterials entwickelt. Sowohl die Live-Simulation "Gewissheit des Fleisches" (2023), eine Auftragsarbeit des Hauses der Kunst, als auch die ätherischen, auf Aluminium gekratzten Gemälde, die speziell für die Ausstellung geschaffen wurden, stellen Versuche dar, die Symbiose zwischen Menschen und Technologien darzustellen.

Das zentrale Werk der Ausstellung ist die Videosimulation "Gewissheit des Fleisches". Der Titel bezieht sich auf das übermenschliche Körperwissen einer außerirdischen Spezies aus Octavia E. Butlers Science-Fiction-Buchreihe. In WangShuis Werk, das als Triptychon von übereinander angeordneten LED-Bildschirmen präsentiert wird, erlebt das Publikum vielfältige Wesen, deren Interaktionen von einem Computerprogramm gesteuert werden. Dieses Programm basiert auf einem neuronalen Netzwerk, das mittels Deep Reinforcement Learning (Deep RL) trainiert wurde. Die Körper der Avatare sind ständig im Wandel und repräsentieren die fünf Qualitäten/Phasen (Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall) der Wu Xing Philosophie. Die Bewegungen der Avatare basieren auf Gesten von WangShui und anderen befreundeten Künstlerinnen und Künstlern, deren Körpersprache mittels des Motion-Capture-Verfahrens aufgezeichnet wurde. Sie verkörpern Archetypen aus der Welt des Reality-TV und alten Mythologien. In diesem Prozess verschwimmen geskriptete und nicht-geskriptete Realitäten, während das "künstliche Drama" in Echtzeit entsteht.

Der erste Raum der Ausstellung präsentiert Gemälde, die WangShui von Hand mit Sandpapier und Ölfarben auf reflektierendes Aluminium gemalt hat. Dieser Schaffensprozess wird von WangShui als "sensorische Integration" beschrieben. Eine Künstliche Intelligenz (KI) verarbeitet dabei einen Datensatz, der ausschließlich aus Gemälden von WangShui besteht. Durch wiederholte Lernschleifen verschmilzt WangShui beim Malen mit dem Algorithmus und entwickelt gemeinsam mit der KI eine künstlerische Handschrift. Die in der Ausstellung gezeigten neuen Gemälde greifen Motive aus der Live-Simulation "Gewissheit des Fleisches" im zweiten Raum auf.

Eingetragen am: Montag, 28.08.2023
Letzte Änderung: Samstag, 23.09.2023


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