Die Sammlung des Franz Marc Museums steht in enger Verbindung mit dem Werk des deutschen Bildhauers Norbert Kricke, wozu die Galeristen Etta und Otto Stangl einen bedeutenden Beitrag geleistet haben. Norbert Kricke gehörte zur Generation der deutschen Nachkriegskünstler und fand in der Galerie Stangl in München eine Plattform für seine abstrakte Kunst. Im Jahr 1949 gründeten die Stangls dort die Gruppe ZEN 49, mit der Norbert Kricke 1952 in Kontakt kam. In dieser Zeit traf er auf Künstler wie Hans Hartung, Pierre Soulages, Fritz Winter, K.R.H. Sonderborg, Emil Schumacher, Ernst Wilhelm Nay, Willi Baumeister und Rupprecht Geiger.

Im Herbst 2023 wird im Park des Franz Marc Museums die Raumplastik "Große F.II, 1980" (956 x 493 x 356 cm) von Norbert Kricke (1922 - 1984) aufgestellt, begleitet von einer Ausstellung mit seinen Skulpturen und Zeichnungen. Diese über neun Meter hohe Stahlplastik markiert mit großzügigen, rechtwinkligen Linien einen imaginären Raum, sowohl am Boden als auch im Raum selbst. Sie schafft ein Bewusstsein für den Raum und ermöglicht es den Betrachtern, durch das Folgen der skulpturalen Linie Zeit zu empfinden und vergehen zu lassen.

Die Ausstellung wird Krickes Plastiken im Dialog mit Werken der Nachkriegsabstraktion sowie ausgewählten Arbeiten von Wassily Kandinsky und Paul Klee präsentieren. Auf diese Weise wird im Kontext der Sammlung des Franz Marc Museums sowohl die Kontinuität als auch die Innovation in Norbert Krickes Arbeit sichtbar gemacht.