Hanna Nitsch - Fleurs du mal
http://www.kunstverein-augsburg.de/
22.05.2011 - 17.07.2011
Kunstverein Augsburg im Holbeinhaus Vorderer Lech 20 86150 Augsburg
Der Kunstverein Augsburg lädt vom 22. Mai bis 17. Juli 2011 zu einer Ausstellung in den Räumen des Holbeinhauses ein, die verwirrend und offenbarend zugleich ist. Die Tuschmalereien von Hanna Nitsch (*1974) stellen Fragen, gerne auch unbequemer Natur. Etwa nach Klischeegläubigkeit oder nach sozialer Aufmerksamkeit, ebenso wie nach der Kinderdarstellung in der Kunst im Allgemeinen. Sogar nach unserer eigenen Geschichte fragen sie. Und so ist sich die Künstlerin dessen völlig bewusst, dass die Rezeption ihrer Bilder - je nach der eigenen Geschichte des Betrachters - mehr oder weniger heftig ausfallen kann.
Hanna Nitsch malt Kinder. Nicht irgendwelche - ihre eigenen. Gemeinsam wird inszeniert und kritisiert. Gegebenenfalls darf auch Veto eingelegt werden. Zwischen kindlicher Lust am Verkleiden und spielerischem Darstellen entsteht so durch den schichtweisen Auftrag von Tusche und Tinte auf Papier einerseits und Hanna Nitschs Gratwanderung zwischen schriller Farbe und vollendeter Form andererseits ein Spannungsfeld zwischen Idylle und Abgrund. Der Begriff "reizend" hat hier nichts Unschuldiges mehr, viel eher schon etwas höchst Irritierendes. Der Gegensatz zwischen öffentlich und privat wird hier greifbar. Aber auch die Spannung zwischen Kunst und Wirklichkeit, denn Hanna Nitschs Bilder sind eben keine Kinderportraits im klassischen Sinne. Ähnlich wie Romanfiguren machen die Kindfiguren bei Nitsch durch den kreativen Prozess eine Entwicklung durch, die sie eindeutig vom Vorbild in der Wirklichkeit trennt.
Hanna Nitsch malt Kinder. Nicht irgendwelche - ihre eigenen. Gemeinsam wird inszeniert und kritisiert. Gegebenenfalls darf auch Veto eingelegt werden. Zwischen kindlicher Lust am Verkleiden und spielerischem Darstellen entsteht so durch den schichtweisen Auftrag von Tusche und Tinte auf Papier einerseits und Hanna Nitschs Gratwanderung zwischen schriller Farbe und vollendeter Form andererseits ein Spannungsfeld zwischen Idylle und Abgrund. Der Begriff "reizend" hat hier nichts Unschuldiges mehr, viel eher schon etwas höchst Irritierendes. Der Gegensatz zwischen öffentlich und privat wird hier greifbar. Aber auch die Spannung zwischen Kunst und Wirklichkeit, denn Hanna Nitschs Bilder sind eben keine Kinderportraits im klassischen Sinne. Ähnlich wie Romanfiguren machen die Kindfiguren bei Nitsch durch den kreativen Prozess eine Entwicklung durch, die sie eindeutig vom Vorbild in der Wirklichkeit trennt.
Eingetragen von: Bianca Appelmann
am: Montag, 23.05.2011