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Detailansicht: Jill Kiddon, Reconnect (A4478800201), 2024  Courtesy: Jill Kiddon  © Jill Kiddon & Galerie Stadt Sindelfingen

Detailansicht: Jill Kiddon, Reconnect (A4478800201), 2024 Courtesy: Jill Kiddon © Jill Kiddon & Galerie Stadt Sindelfingen

Sindelfingen: Jill Kiddon. Lux Ore

www.galerie-sindelfingen.de


21.07.2024 - 06.10.2024
Galerie Stadt Sindelfingen Marktplatz 1 71063 Sindelfingen
die Galerie Stadt Sindelfingen präsentiert vom 21. Juli bis zum 6. Oktober 2024 mit Lux Ore die erste institutionelle Einzelausstellung der Künstlerin Jill Kiddon. Die Ausstellung zeigt zwei aufeinander bezugnehmende Installationen, welche die eng miteinander verwobene Beziehung zwischen natürlichen Ressourcen und technologischem Fortschritt als Ausgangspunkt nehmen, und sowohl unsere Abhängigkeit von Energie als auch unseren unstillbaren Hunger nach ihr hinterfragen.



Die Arbeiten sind Ausdruck von Jill Kiddons Interesse an der Materialbeschaffenheit der sogenannten kritischen Metalle – die unverzichtbaren Rohstoffe dieses Fortschritts ­­– und ihrer Schlüsselfunktion bei der Herstellung von Energiespeichern. Im Rahmen der Energiewende nimmt die Nachfrage nach kritischen Metallen immer weiter zu. Vor allem Lithium, aber auch Mangan, Nickel, Kobalt und Graphit sind für die Batterien von Elektrofahrzeugen sowie für die Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energien unerlässlich. Während die globale Nachfrage noch nie so hoch war wie aktuell und in den kommenden Jahren wohl noch weiter steigen wird, sind mineralische Rohstoffe auf unserem Planeten jedoch endlich und auch ihr Abbau geht mit teils gravierenden ökologischen und sozialen Problemen einher. Am Beispiel der Batterie eines E-Autos reflektiert Jill Kiddon das scheinbar unauflösbare Dilemma, dass technologischer Fortschritt immer auch auf der Nutzbarmachung und folglich auf der Zerstörung der Natur beruht. Das E-Auto steht exemplarisch für diesen Zwiespalt, denn es vereint den Fortschritt mit dem Versprechen einer „grünen Zukunft“, während die kritischen Metalle für ihre Produktion unersetzbar sind.



In den beiden Installationen der Ausstellung steht aber nicht nur die Materialbeschaffenheit der kritischen Metalle im Fokus, sondern insbesondere auch die Prozesse, die so existentiell für unseren Alltag sind: ihre Fähigkeit Energie zu speichern, zu leiten und auszutauschen. Kiddons Plastiken und raumgreifenden Installationen vereinen in ihrer Materialität nicht nur die Dualität von Mensch und Natur, sondern auch die von Schöpfung und Zerstörung. Durch so unterschiedliche Materialien wie Aluminium, Beton, Erde, Kunststoff, Kabel, ausrangierte Kleidungsstücke oder getrocknete Blumen werden diese Dualitäten greifbar. Wie eine Archäologin spürt die Künstlerin den Spuren der Zeit nach , gießt sie in verschiedenen Materialien ab, kombiniert und verfremdet sie und formt so poetische Körper.



Jill Kiddon, 1987 in Silver Spring, USA, geboren, studierte bis 2014 Bildende Kunst an der Staatlichen Kunstakademie Karlsruhe und war Meisterschülerin bei Prof. Marijke van Warmerdam. Mit ihren Installationen und Skulpturen war sie bereits in vielen Ausstellungsprojekten vertreten, u.a. im Kunstverein Freiburg (2014), in der Berliner Projektgalerie +DEDE (2020) oder in der Simultanhalle Köln (2022). Im Jahr 2023 gewann sie den Kallinowski-Preis, der jährlich an eine Absolventin oder einen Absolventen der Staatlichen Kunstakademie Karlsruhe vergeben wird. Jill Kiddon lebt und arbeitet in Berlin.

Eingetragen am: Montag, 22.07.2024


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