Mannheim: Hanna Nagel.
08.04.2022 - 03.07.2022
Kunsthalle Mannheim Friedrichsplatz 4 68165 Mannheim
Eine feministische Pionierin in der Kunsthalle Mannheim wiederentdecken
Mit der Ausstellung „Hanna Nagel“ (1907-1975) widmet sich die Kunsthalle Mannheim einer Künstlerin, die in der Kunstgeschichte zwar keine gänzlich Unbekannte ist, deren Werk bislang jedoch kaum ausgestellt wurde. Nicht zuletzt, weil sich ein großer Teil des umfangreichen zeichnerischen Œuvres in Privatbesitz befindet. So ist die aktuelle Ausstellung ein wichtiger Schritt für die Wiederentdeckung dieser herausragenden Position. Insgesamt präsentiert die Kunsthalle ca. 190 Arbeiten auf Papier – bisher kaum öffentlich gezeigte Leihgaben aus Privatbesitz –, ergänzt um Hanna Nagels singuläres Selbstbildnis in Öl aus dem Jahr 1929 sowie um die 13 Werke aus dem Besitz des Museums. Gezeigt werden zum Teil noch unbekannte Arbeiten des neusachlichen Frühwerks aus den späten 1920er- und frühen 1930er-Jahren, aber auch eine Auswahl aus den „Dunklen Blättern“ der Jahre 1932 bis 1945. Nagel hat sich intensiv und differenziert mit dem Verhältnis zwischen Mann und Frau, Rollenbildern sowie der Lebenssituation im Konflikt zwischen Berufstätigkeit und Mutterschaft auseinandergesetzt. Sie behandelt in ihrem Werk gesellschaftsrelevante Fragen, die zeitlos und noch heute brisant sind. Dabei beleuchtet sie ein Phänomen differenziert und aus verschiedenen Perspektiven, nie sind die Opfer- und Täterrolle nur einem Geschlecht zugeordnet. „Für mich ist Hanna Nagel eine feministische Pionierin: Keine andere Künstlerin ihrer Zeit hat sich so sehr mit ihrer Rolle als Künstlerin, Ehefrau und Mutter auseinandergesetzt wie sie. Vor allem ihre schonungslose Art der Darstellung und ihre vielschichtige Sichtweise, die weg von klaren Täter-/Opferrollen geht, ist sehr ungewöhnlich und zeigt die gesellschaftspolitische Dimension ihres Werkes“, sagt Dr. Inge Herold, Kuratorin der Ausstellung.
Hanna Nagel ist durch Ausstellungen und Ankäufe in der Geschichte der Kunsthalle verankert und so kann auch ein Stück Museums- und Sammlungshistorie erzählt werden, denn bereits 1931 hatte der damalige Direktor Gustav F. Hartlaub der jungen Künstlerin eine Schau gewidmet. Wie zeitlos ihr pointierter Blick auf die damalige Gesellschaft und ihre Sicht auf Geschlechterrollen bis heute ist, zeigt die aktuelle Ausstellung.
Mit der Ausstellung „Hanna Nagel“ (1907-1975) widmet sich die Kunsthalle Mannheim einer Künstlerin, die in der Kunstgeschichte zwar keine gänzlich Unbekannte ist, deren Werk bislang jedoch kaum ausgestellt wurde. Nicht zuletzt, weil sich ein großer Teil des umfangreichen zeichnerischen Œuvres in Privatbesitz befindet. So ist die aktuelle Ausstellung ein wichtiger Schritt für die Wiederentdeckung dieser herausragenden Position. Insgesamt präsentiert die Kunsthalle ca. 190 Arbeiten auf Papier – bisher kaum öffentlich gezeigte Leihgaben aus Privatbesitz –, ergänzt um Hanna Nagels singuläres Selbstbildnis in Öl aus dem Jahr 1929 sowie um die 13 Werke aus dem Besitz des Museums. Gezeigt werden zum Teil noch unbekannte Arbeiten des neusachlichen Frühwerks aus den späten 1920er- und frühen 1930er-Jahren, aber auch eine Auswahl aus den „Dunklen Blättern“ der Jahre 1932 bis 1945. Nagel hat sich intensiv und differenziert mit dem Verhältnis zwischen Mann und Frau, Rollenbildern sowie der Lebenssituation im Konflikt zwischen Berufstätigkeit und Mutterschaft auseinandergesetzt. Sie behandelt in ihrem Werk gesellschaftsrelevante Fragen, die zeitlos und noch heute brisant sind. Dabei beleuchtet sie ein Phänomen differenziert und aus verschiedenen Perspektiven, nie sind die Opfer- und Täterrolle nur einem Geschlecht zugeordnet. „Für mich ist Hanna Nagel eine feministische Pionierin: Keine andere Künstlerin ihrer Zeit hat sich so sehr mit ihrer Rolle als Künstlerin, Ehefrau und Mutter auseinandergesetzt wie sie. Vor allem ihre schonungslose Art der Darstellung und ihre vielschichtige Sichtweise, die weg von klaren Täter-/Opferrollen geht, ist sehr ungewöhnlich und zeigt die gesellschaftspolitische Dimension ihres Werkes“, sagt Dr. Inge Herold, Kuratorin der Ausstellung.
Hanna Nagel ist durch Ausstellungen und Ankäufe in der Geschichte der Kunsthalle verankert und so kann auch ein Stück Museums- und Sammlungshistorie erzählt werden, denn bereits 1931 hatte der damalige Direktor Gustav F. Hartlaub der jungen Künstlerin eine Schau gewidmet. Wie zeitlos ihr pointierter Blick auf die damalige Gesellschaft und ihre Sicht auf Geschlechterrollen bis heute ist, zeigt die aktuelle Ausstellung.
Eingetragen am: Dienstag, 22.02.2022