From Shore to Shore beschäftigt sich mit Materialkreisläufen, insbesondere dem Rohstoff Kies und dem Baustoff Beton. Die Ausstellung thematisiert Ressourcenverteilung, Biodiversität und den Grad der Zerstörung in der Welt. Stahlbeton zeichnet sich durch hohe Ästhetik, Kosteneffizienz, Flexibilität und Belastbarkeit aus: Ohne diesen künstlichen Werkstoff wären leistungsstarke Infrastrukturen wie Tunnel und Autobahnbrücken undenkbar. Zwar verspricht seine Kosteneffizienz bezahlbaren Wohnraum, doch fördert sie auch unüberlegtes und kurzfristiges Bauen. Rückbau, Umbau, Reparatur und Instandhaltung sind oft aufwendig, was dazu führt, dass Bauruinen und schwer nutzbare utopische Bauten zu einem globalen Phänomen geworden sind.

Vor diesem Hintergrund fragt Super Vivaz nach dem Verhältnis von individueller und kollektiver Verantwortung. From Shore to Shore präsentiert ein Projekt, das viele Fragen aufwirft: Wo greifen wir ein und regulieren dabei, was wir gleichzeitig zerstören? Welche Maßnahmen ergreifen wir, um unsere öffentlichen und privaten Räume zu verbessern? Und zu welchem Preis?

Die für den Kunstverein konzipierten Arbeiten Kernschnitte untersuchen das Gestein und verwandeln es in makellos polierte Oberflächen, wobei die Grenzen zwischen Künstlichem und Natürlichem visuell in abstrakten Terrazzo-Bildern verschwimmen. Zudem zeigt der Kunstverein Friedrichshafen die Arbeit „alte Säcke“, die derzeit auch als skulpturale Installation im besetzten Teil des Altdorfer Waldes bei Ravensburg zu sehen ist.