Im Museum Frieder Burda präsentiert der schweizerische Künstler Nicolas Party seine allererste Ausstellung in einem deutschen Museum. Er hat den beeindruckenden Bau von Richard Meier, der sich inmitten eines Parks befindet, in ein sorgfältig durchdachtes und durchwandelbares malerisches Universum verwandelt. Große Pastellgemälde, die als Wandbilder und kleine Ölgemälde auf Kupfer dargestellt sind, nehmen aktiv Einfluss auf die Architektur der Ausstellungsräume und erzeugen eine selten erlebte magische Anziehungskraft für die Betrachter.

Nicolas Party, der im Jahr 1980 geboren wurde, ist bekannt dafür, dass er seine Ausstellungen als umfassende und fast schon immersive Inszenierungen gestaltet, in denen er seine Gemälde, die kunsthistorische und stilistische Referenzen aufgreifen, großzügig auf die weißen Wände der Ausstellungsräume ausdehnt. Dabei wird das Verlangen der schlichten weißen Wände nach sinnlicher Berührung durch Kunstwerke deutlich.

Die direkt auf die Wände gemalten Gemälde zeigen verschiedene Szenen, darunter einen Wasserfall in Kaskaden, einen brennenden Wald, luftige Wolkenformationen, Bergpanoramen und eine Ruinenlandschaft. Diese stehen im Kontrast zu akribisch gemalten, mysteriösen Frauenporträts mit Blumen, Stillleben mit nicht identifizierbaren Früchten oder Gemüse und kleinen Bildern von Dinosauriern, die die jüngste Faszination des Künstlers für prähistorische Kreaturen verdeutlichen.

Mit seiner umfangreichen Ausstellung in Baden-Baden ermöglicht der Künstler uns einen Einblick in seine einzigartige Herangehensweise an die Malerei und seine visuelle Reflexion über das Verhältnis zwischen Natur und Mensch sowie den Lauf der Zeit in der Welt. Seine Werke legen immer tiefere Verbindungen und Bedeutungen offen. Nicolas Party verdichtet seine Bilder durch seine einzigartige visuelle Sprache und seinen rebellischen Stil zu einem faszinierenden und vielschichtigen Bildkosmos, der äußerst aktuell wirkt.

Der Künstler hat einmal gesagt: "Es interessiert mich, über Themen wie die Apokalypse und die Kunstgeschichte nachzudenken, über Sodom und Gomorrha und andere historische Gemälde, die Katastrophen und das Ende der Welt darstellen. Wir empfinden und erkennen heute, dass wir uns am Ende unseres Weges als Menschheit befinden, da die globale Erwärmung uns in eine ökologische Krise führt. Dieses Gefühl ist jedoch eine Konstante, von der Arche Noah über verschiedene apokalyptische Erzählungen in der Bibel bis hin zu den Atombombenabwürfen im Zweiten Weltkrieg."