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Wien: Thomas Demand - Presidency, Embassy 01 Thomas Demand Presidency I, 2008 C-Print/Diasec 223 x 310 cm Foto: Thomas Demand Courtesy Sprüth Magers Berlin London © VBK Wien 2009 Wien: Thomas Demand - Presidency, Embassy Thomas Demand Embassy I, 2007 C-Print/Diasec 204 x 168 cm Foto: Thomas Demand Courtesy Sprüth Magers Berlin London © VBK Wien 2009

Wien: Thomas Demand - Presidency, Embassy

http://www.mumok.at/programm/ausstellungen/thomas-demand/


26.09.2009 - 29.11.2009
MUMOK Museumsplatz 1, A — 1070 Wien MUMOK Factory
Presidency (2008)
In der fünfteiligen Arbeit Presidency widmete Thomas Demand sich einem
der prominentesten Schauplätze der Macht – dem Büro des USPräsidenten
im Weißen Haus. Aus Papier, Karton und Konfetti baute er
ein detailliertes Modell des Oval Office in Originalgröße, das er nach dem
Fotografieren wieder vernichtete. Die Serie entstand als Kommission für
eine Cover Story des „New York Times Magazine“ vom 9. November
2008, fünf Tage nach der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten
Staaten. Bei Presidency spielt das Medium plötzlich eine neue Rolle, es
schließt sich ein Kreis: Entnimmt Thomas Demand seine Bildmotive
üblicherweise aus Magazinen, so gab diesmal das Magazin die
Nachbildung selbst bei ihm in Auftrag, weil es glaubte so dem abstrakten
und grundsätzlichem Inhalt des damit einhergehenden Textes besser
gerecht werden zu können.

Embassy (2007)
In der Serie Embassy forschte Thomas Demand einem skandalösen Vorfall
nach, der sich im Jänner 2001 in der Botschaft von Niger in Rom
ereignete. Damals verschwanden bei einem Einbruch unbeschriebenes
Briefpapier und Stempel, die später dazu verwendet wurden, Beweise für
einen angeblichen Uranschmuggel in den Irak zu fingieren. Die
gefälschten Dokumente dienten der Regierung Bush schließlich als
Legitimation für den Irakkrieg. Für die neunteilige Werkgruppe Embassy
– sie zeigt sowohl die Außenfassade, wie auch das Stiegenhaus und das
Innere der Botschaft – musste der Künstler von seiner üblichen
Arbeitsweise abweichen. Da es keine veröffentlichten Fotos zu der
Geschichte gab, wurde Demand selbst zum Reporter. Nachdem es ihm
gelang Zutritt zu den abgeschotteten Räumen zu bekommen, baute er
das Büro des Botschafters in seinem Atelier aus dem Gedächtnis nach.
Der Künstler betrachtet diese Arbeit als „semijournalistisch“: „Bei mir
geht es nicht um die Wahrheit, um Fakten, Fakten, Fakten, sondern es
geht um eine Geschichte, zu der das Bild fehlt“.

Eingetragen von: admin
am: Dienstag, 06.10.2009